Chlorgasaustritt im Freizeitbad Erftlagune im Ortsteil Sindorf

Am gestrigen Abend wurde die Feuerwehr der Kolpingstadt Kerpen gegen 17:55 Uhr zu einem Chlorgasaustritt in das Freizeitbad Erftlagune im Ortsteil Sindorf alarmiert.

Mitarbeiter`*innen des Freizeitbades meldeten der Leitstelle des Rhein-Erft-Kreises den Austritt von Chlorgas im Bereich der Chlorgasbatterie im Technikkeller des Schwimmbades.

Durch die Leitstelle des Rhein-Erft-Kreises wurden sofort beim Meldungseingang die Einheiten Sindorf, Horrem und Götzenkirchen, die hauptamtliche Wache, der B-Dienst und der Fachberater Chemie der Feuerwehr Kerpen zur Einsatzstelle entsandt. Auf Grund der vorliegenden Erkenntnisse wurde noch auf der Anfahrt zur Einsatzstelle durch den B-Dienst der Umweltzug der Feuerwehr Kerpen nachgefordert.

Bereits vor dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte an der Einsatzstelle konnte die betroffene Chlorgasleitung im Technikkeller des Schwimmbades durch zwei Mitarbeiter*innen unter Maske und Filter abgeschiebert und somit ein weiterer unkontrollierter Austritt von Chlorgas verhindert werden. Weiterhin wurden durch das vorbildliche Verhalten der Mitarbeiter*innen die 99 Badegäste, welche sich zum Zeitpunkt des Schadenseintritts im Gebäude aufgehalten haben, aus dem Gebäude evakuiert, so dass auch durch das besonnene Verhalten der Badegäste das Freizeitbad bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr vollständig geräumt war.

Durch die Feuerwehr wurde der Bereich um die Erftlagune weiträumig abgesperrt und eine Erkundung sowie Chlorgasmessung im betroffenen Bereich des Gebäudes durch einen Trupp unter Chemikalienschutzanzügen vorgenommen. Auf Grund der beschränkten Einsatzdauer im Einsatz unter Chemikalienschutzanzügen wurden vorsorglich durch den B-Dienst die Einheiten Kerpen, Manheim und Türnich/ Balkhausen zur Einsatzstelle nachgefordert. Nachdem im Einsatzverlauf kein weiterer Chlorgasaustritt mehr festgestellt werden konnte, wurden im Anschluss aufwändige Lüftungsmaßnahmen eingeleitet, damit sich auch beim belüften des Gebäudes und des Technikkellers kein Chlorgas unkontrolliert ausbreiten kann. Da sich das Schadensereignis lediglich auf den Technikkeller im Gebäude beschränkt hat, konnte eine Gefahr für die umliegende Bevölkerung der Erftlagune zu jeder Zeit ausgeschlossen werden.

Weiterhin wurden auf Grund der hohen Anzahl vom Badegästen, die sich zum Zeitpunkt des Schadenseintritts im Freizeitbad aufgehalten haben, bereits zu Beginn des Einsatzes durch den B-Dienst die Führungsunterstützung Rettungsdienst des Rhein-Erft-Kreises sowie weitere Rettungswagen zur Einsatzstelle nachgefordert, so dass neben dem Rettungsdienst und dem Notarzt der Feuerwehr Kerpen ebenfalls der Organisatorische Leiter Rettungsdienst und der Leitende Notarzt des Rhein-Erft-Kreises, der Fachberater der Hilfsorganisationen des Rhein-Erft-Kreises sowie fünf weitere Rettungswagen der umliegenden Kommunen und der Einsatzleitwagen der Feuerwehr Frechen als Führungsunterstützung für den Rettungsdienst im Einsatz waren.

Alle Badegäste wurden bis zur Sichtung durch die Notärzte durch den Rettungsdienst betreut, wobei glücklicherweise ein Großteil der Badegäste die Einsatzstelle unverletzt verlassen konnte. Bei der Sichtung der Badegäste durch die Notärzte und den Rettungsdienst wurden jedoch auch 12 Patienten als betroffen und zwei Patienten als leicht verletzt eingestuft. Die beiden leicht verletzten Badegäste wurden im Anschluss an die medizinische Behandlung vor Ort auch vorsorglich in umliegende Krankenhäuser transportiert. Die 12 betroffenen Badegäste konnten nach einer weitergehenden Untersuchung und einer medizinischen Behandlung durch die Notärzte vor Ort die Einsatzstelle aber auch verlassen. Ein Transport in ein Krankenhaus war nicht erforderlich.

Auch der Leiter der Feuerwehr der Kolpingstadt Kerpen, Branddirektor Andre Haupts, war persönlich vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Durch den Leiter der Feuerwehr wurden ebenfalls der Bürgermeister der Kolpingstadt Kerpen, Dieter Spürck, sowie der Beigeordnete, Thomas Marner, über die Einsatzlage informiert und auf dem Laufenden gehalten.

Während der gesamten Dauer der Einsatzmaßnahmen stellte der Löschzug Buir auf der Hauptwache der Feuerwehr Kerpen den Grundschutz für das gesamte Stadtgebiet sicher.

Unter der Einsatzleitung des B-Dienstes der Feuerwehr der Kolpingstadt Kerpen, Brandoberinspektor Markus Nattmann, waren insgesamt 94 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes vor Ort.