Vorbereitung zur Gründung der Atemschutz-Notfall-Trainierten-Staffel der Feuerwehr Kerpen (ANTS)

Die Feuerwehr Kerpen arbeitet derzeit intensiv an der Gründung einer Atemschutz-Notfall-Trainierten-Staffel (ANTS). In den vergangenen Wochen absolvierten über 30 Atemschutzgeräteträger der Einheiten Türnich/ Balkhausen und Sindorf das Modul 1 dieser spezialisierten Ausbildung – mit jeweils 20 Stunden praxisorientiertem Training.

Die Aufgabe der ANTS ist klar definiert:

Sie kommt nicht direkt bei der Rettung von Personen zum Einsatz, denn für diese Menschenrettung werden die sog. „Angriffstrupps“ – also Teams unter schwerem Atemschutz von der hauptamtlichen Wachen und aus allen ehrenamtlichen Einheiten – eingesetzt. Die ANTS kommt ausschließlich dann zum Einsatz, wenn vorangehende Atemschutztrupps bei der Brandbekämpfung im Innenangriff verunglücken und unverzüglich gerettet werden müssen. Sie dienen also der Sicherheit der eigenen eingesetzten Trupps.

Gerade in ausgedehnten oder komplexen Einsatzobjekten ist diese Aufgabe von entscheidender Bedeutung und erfordert höchste Fachkompetenz sowie praktische Routine. Nicht zuletzt haben bundesweite Ereignisse gezeigt, dass der Einsatz unter Atemschutz eine besondere Gefahrensituation für die Einsatzkräfte darstellt und es leider auch immer wieder tragische Atemschutzunfälle gibt. Vor diesem Hintergrund beschlossen die Leitung der Feuerwehr Kerpen und die Einheitsführer der Freiwilligen Feuerwehr in den vergangenen Jahren, eine solche Spezialeinheit dauerhaft einzurichten und die vorhandenen Fähigkeiten in der Rettung der eigenen Einsatzkräften auszubauen. Die Etablierung einer ANTS war und ist aber eine enorme Herausforderung, da diese Aufgabe neben den eigentlichen Einsätzen in den Einheiten geleistet werden muss. Fachliche Expertise konnte u.a. auch dankeswerterweise bei der Berliner Feuerwehr eingeholt werden.

Schwerpunkte von Modul 1:

– Grundlagen der Personensuche und Rettung
– Anwendung unterschiedlicher Suchtechniken
– Teamarbeit unter realistischen Einsatzbedingungen
– Überwinden von Hindernissen und sichere Kommunikation

Das Training fand unter realitätsnahen Bedingungen statt: Arbeiten unter Nullsicht mit abgedunkelten Masken oder in künstlich verrauchten Räumen – der Rauch wurde dabei mit gesundheitlich unbedenklichem Nebelfluid erzeugt.

Ein besonderer Dank gilt den Eigentümern der leerstehenden Gebäude in Sindorf, die uns diese wertvollen Übungsobjekte vor Sanierung oder Abriss zur Verfügung gestellt haben.

Aktuell befinden sich die Einsatzkräfte bereits in Modul 2, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten weiter zu vertiefen – damit im Ernstfall schnell, sicher und professionell gehandelt werden kann.

Ab Anfang 2026 soll die neue Einheit ihren Dienst aufnehmen. Wir werden weiter berichten.

Unser Einsatz. Ihre Feuerwehr.