Übungsdienst mit besonders realistischer Darstellung

Das Aufgabenfeld bei Einsätzen der Feuerwehr ist vielfältig. So steht neben Brand- oder Technische-Hilfe-Einsätzen auch die Erstversorgung von Verletzten sehr oft im Vordergrund. Die medizinische Versorgung von Verletzten trainierte aktuell die Einheit Brüggen. Dazu wurden mit Hilfe der sog. „realistischen Unfalldarstellung“ zwei Situationen realitätsnah simuliert.

Bereits zu Beginn des Übungsdienstes ereilte die Anwesenden das erste Übungsszenario in der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses. Eine Person war von der Leiter gefallen. Beim Sturz hatte sich ein Gewindestab durch den Körper gebohrt.

Bei einer derartigen Verletzung spricht man von einer Pfählungsverletzung. Eine solche ist nicht nur für den Rettungsdienst eine Herausforderung, sondern auch für die Feuerwehr. Der Grundsatz: „der Fremdkörper wird nicht bewegt“ ist dabei aber gar nicht so leicht umzusetzen. Die äußere Verletzung ist meist zu erkennen. Hingegen ist es schwieriger, die oft erheblichen inneren Verletzungen festzustellen und deren Ausmaß zu überblicken.

Schwerpunkt der Ersten-Hilfe dabei ist es, einen sterilen Verband anzulegen, den Patienten zu betreuen und wenn möglich auf den Wärmeerhalt zu achten. Auf keinen Fall sollte man versuchen, eingedrungene Fremdkörper zu entfernen oder die Lage zu verändern, da dies unbeherrschbare Blutungen oder weitere Verletzungen hervorrufen kann.

Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln wurde die Herausforderung durch die Einsatzkräfte im Team gut abgearbeitet. Zusätzlich zu den Erste-Hilfe Maßnahmen wurde thematisiert, welche Rückmeldung und Nachforderung sowie weiterfolgende Maßnahmen nach Möglichkeit zu treffen bzw. vorzunehmen sind, sodass eine schnelle und gute Zusammenarbeit mit dem alarmierten Rettungsdienst erfolgen kann.

Da auch im Löschzug hauptamtliche Kräfte aus den Bereichen Feuerwehr und Rettungsdienst tätig sind, konnten hilfreiche Tipps und Informationen vermittelt werden.

Bei Übungen kommt selten ein Unglück allein, sodass das zweite Übungsszenario nach einer kurzen Nachbesprechung bereits folgte.

Durch den unsachgemäßen Gebrauch von Brennspiritus an einem Grill kam es zu einer Verpuffung. Die Person erlitt dabei erhebliche Verletzungen im Gesicht, Oberkörper und Arm.

Verbrennungen und Verbrühungen sind durch thermische Einflüsse (Feuer, Flüssigkeiten, Dampf, Strahlen) ausgelöste Schädigungen der Haut, mit zum Teil Beteiligung der tieferen Gewebeschichten. Verbrennungen und Verbrühungen können lebensbedrohliche Störungen der vitalen Funktionen auslösen.

Die wichtigste Erstmaßnahme bei Verbrennungen ist das Aufrechterhalten der Vitalfunktionen sowie der anschließend zügige Transport in eine Spezialklinik. Weiterhin wurde auf praktikable Möglichkeiten zur Erstversorgung hingewiesen und die erweiterte medizinische Behandlung durch den Rettungsdienst erklärt.

Ein wirklich sehr interessanter und realistischer Übungsdienst den die Kameradinnen und Kameraden der Einheit Brüggen durchgeführt haben.