Am vergangenen Samstag, den 05.11.2022, fand um 15:00 Uhr am Feuerwehrhaus des Löschzuges Sindorf die Übergabe von zwei neuen Einsatzfahrzeugen durch den zweiten stellvertretenden Bürgermeister der Kolpingstadt Kerpen, Torsten Bielan, an den Leiter der Feuerwehr Kerpen, Branddirektor Andre Haupts, sowie Löschzugführer, Brandoberinspektor Markus Nattmann, statt.
Der zweite stellvertretende Bürgermeister der Kolpingstadt Kerpen, Torsten Bielan, der sich selbst ehrenamtlich im Löschzug Sindorf engagiert, freute sich ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug „HLF 20“ für den Löschzug Sindorf sowie ein neues Notarzteinsatzfahrzeug für den Rettungsdienst der Kolpingstadt Kerpen übergeben zu können.
Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (kurz: HLF 20) wurde im einheitlichen Design der Feuerwehr Kerpen gestaltet. Die Planung zum Fahrzeug sowie zur technischen Ausstattung – in enger Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr – orientierte sich grundlegend u.a. im Bereich der Sondersignalanlage sowie der Beleuchtungseinrichtungen, an den in der Vergangenheit beschafften Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr Kerpen. Anders als bei dem zuletzt beschafften Fahrzeug verfügt das neue HLF 20 für den Löschzug Sindorf jedoch für das Ziehen von Lasten – bspw. bei einer Bergung von verunfallten PKW – zusätzlich über eine maschinelle Zugeinrichtung (sogenannte „Seilwinde“), welche mit Ausmusterung des bisherigen Rüstwagens auch als technische Redundanz zum HLF 20 der hauptamtlichen Wache dienen wird.
Zur bestmöglichen Ausnutzung der noch vorhandenen Gewichtsreserven wurde der Löschwassertank größtmöglich ausgeführt und umfasst ein Volumen von 2.200 Litern (anstatt den regulären 1.600 Litern nach Norm). Hierdurch soll insbesondere in der Anfangsphase des Brandeinsatzes sowie an Einsatzstellen ohne bzw. mit unzureichender Löschwasserversorgung genügend Löschwasser bereitgestellt werden, was neben dem eigentlich zu erzielenden Einsatzerfolg auch ein erhöhter Sicherheitsaspekt für die Einsatzkräfte – bspw. bei der Brandbekämpfung im Innenangriff – darstellen wird.
Einige Neuerungen im Vergleich zum Vorgängerfahrzeug wurden dennoch umgesetzt. So verfügt das HLF 20 des Löschzuges Sindorf über eine Mikrofon- und Lautsprecheranlage für Warn- und Informationsdurchsagen. Weiterhin wurde in der Standardbeladung bereits die Grundausstattung der Feuerwehr Kerpen für die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung verlastet. Durch die sogenannte „Pump & Roll-Funktion“ besteht auch bei diesem Fahrzeug die Möglichkeit, für die Brandbekämpfung von großflächigen Vegetationsbränden während der Fahrt Löschwasser abgeben zu können.
Für Fahrten im schwierigen Gelände ist auch dieses Fahrzeug wieder mit einem Allradantrieb ausgestattet worden. Insgesamt sechs Atemschutzgeräte – anstatt vier auf dem Vorgängerfahrzeug – wurden ebenfalls auf dem neuen HLF 20 Sindorf untergebracht.
Hierdurch können insbesondere bei der Brandbekämpfung im Innenangriff, wie bspw. bei Wohnungsbränden, nunmehr drei Atemschutztrupps für die Menschenrettung und Brandbekämpfung autark ausgerüstet werden. Die auf dem neuen Fahrzeug mitgeführten Sondergerätschaften ermöglichen auch die erste „grobe Reinigung“ von kontaminierten Einsatzkräften und des Weiteren wird auch Wechselbekleidung auf dem Fahrzeug mitgeführt.
So weit dies möglich war wurden feuerwehrtechnische Gerätschaften von dem Vorgängerfahrzeug, welches im Jahre 1997 beschafft wurde, übernommen, wodurch die Gesamtkosten grundsätzlich reduziert werden konnten. Alters- und verschleißbedingte Ersatzbeschaffungen von feuerwehrtechnischen Gerätschaften waren dennoch notwendig. Auch wurde der Umfang der feuerwehrtechnischen Beladung nach dem heutigen Stand der Technik und auf Grundlage der heutigen technischen und einsatztaktischen Einsatzstandards normkonform ergänzt.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 456.000 Euro. Davon entfallen rund 410.000 Euro auf das Einsatzfahrzeug und rund 46.000 Euro auf die feuerwehrtechnische Beladung.
Das Fahrzeug ist wieder mit Allradantrieb und mit einem Vollautomatikgetriebe ausgestattet. Eine Standklimatisierung sorgt für die dauerhafte konstante Temperierung der verlasteten Notfallmedikamente. Diverse Sicherheitssysteme wie ABS, ESP, ASR und EDS gehören ebenso wie eine vollumfängliche LED-Beleuchtung zur Fahrzeugausstattung.
Die spezielle bzw. erweiterte notfallmedizinische Ausstattung wurde weitestgehend vom Vorgängerfahrzeug übernommen. Die medizinische Ausstattung ist weiterhin in Notfallrucksäcken untergebracht, wodurch der Tragekomfort für die Besatzungen erhöht wird. Ein spezielles Beatmungsgerät zur Beatmung von intensivpflichtigen Patienten gehört weiterhin genau wie ein vor einiger Zeit neu beschafftes Videolaryngoskop zur erweiterten Ausstattung des Notarzteinsatzfahrzeuges.
Die Gesamtkosten für das neue Notarzteinsatzfahrzeug belaufen sich auf rund 100.000 Euro.
All diese Maßnahmen dienen dem Wohle aller Bürgerinnen und Bürgern der Kolpingstadt Kerpen.
Der Leiter der Feuerwehr, Branddirektor Andre Haupts, nahm den Schlüssel für das Notarzteinsatzfahrzeug entgegen. Für das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug nahm der stellvertretende Löschzugführer, Brandoberinspektor Oliver Wilkens, den Schlüssel entgegen.
Andre Haupts freute sich sehr, dass wieder zwei moderne und auf dem aktuellen Stand der Technik konzipierte Fahrzeuge bei der Feuerwehr Kerpen in Dienst gestellt werden konnten und bedankte sich stellvertretend für die gesamte Feuerwehr Kerpen beim stellvertretenden Bürgermeister sowie vor allem bei den politischen Fraktionen für die jederzeitige gute Unterstützung sowie die vertrauensvolle Zusammenarbeit.