Leitstelle des Rhein-Erft-Kreises

Der Rhein-Erft-Kreis ist gesetzlich verpflichtet, eine gemeinsame Leitstelle für Feuerschutz, Rettungsdienst und Großschadensereignisse einzurichten und zu unterhalten.

Die Leitstelle hat die Aufgabe zur Abwehr von Lebensgefahr oder schwerer gesundheitlicher Schäden, Hilfeersuchen aller Art von Bürgerinnen und Bürgern und Besucherinnen und Besuchern des Kreises und anderen Stellen entgegenzunehmen, zu bewerten, die erforderlichen Einsatzmittel zu alarmieren und an die Einsatzstelle zu führen oder an andere Stellen weiterzuleiten. Während des Einsatzes koordiniert und dokumentiert die Leitstelle den Einsatzverlauf und unterstützt die Einsatzkräfte.

Aus organisatorischen und wirtschaftlichen Gründen wurde die Leitstelle unter Beibehaltung der Aufgabenträgerschaft des Rhein-Erft-Kreises im Frühjahr 2005 neu errichtet, an die Hauptfeuerwache der Stadt Kerpen angegliedert und in das dortige Amt für Feuerschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz als eigenständige Abteilung integriert.

Die Leitstelle verfügt über modernste Technik, um ihrer Aufgabenstellung gerecht zu werden. Die Räumlichkeiten sowie die personelle Besetzung der Leitstelle ermöglichen die Annahme des europaweiten Notrufes 112 sowie des bundeseinheitlichen Rufes für den Krankentransport 19222. Die Leitstelle dient als Ansprechpartner bei allen Notfällen der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr im Rhein-Erft-Kreis.

Die Disposition der Einsätze erfolgt an bis zu 13 Einsatzleitplätzen. Weiterhin sind Räumlichkeiten für den Krisenstab des Rhein-Erft-Kreises zur Bewältigung von Großschadensereignissen vorhanden.

Zur permanenten Sicherstellung der Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Erft-Kreis ist die Leitstelle an 365 Tagen im Jahr im 24-Stundendienst mit mindestens fünf feuerwehrtechnischen Beamtinnen/ Beamten besetzt, die über eine rettungsdienstliche Ausbildung, einen Führungslehrgang im Brandschutz sowie über mehrjährige Berufserfahrung im Einsatzdienst verfügen.

Durch die Anbindung an die Feuer- und Rettungswache Kerpen wurde verwirklicht, dass die Leitstellenbediensteten weiterhin in regelmäßigen Abständen Einsatzdienst leisten und im Umkehrschluss Personal der Feuerwehr Kerpen Dienst in der Leitstelle versieht.

Die Alarmierung der Einsatzkräfte in den zehn angeschlossenen Kommunen des Rhein-Erft-Kreises erfolgt über digitale und analoge Meldeempfänger, Sirenen, Alarmschreiben und über Sprachdurchsagen auf den hauptamtlich besetzten Feuerwachen. Aufgrund modernster Kommunikationsmittel steht die Leitstelle während der durchzuführenden Einsätze im ständigen Kontakt mit den alarmierten Einsatzkräften.

Jährlich sind ca. 60.000 Einsätze zu bewältigen, wobei ca. 80% der Einsätze in der Notfallrettung zu verzeichnen sind. Täglich werden bei einem regulären Einsatzaufkommen zwischen 250 bis 350 Notrufe angenommen.

Aus ihrer Steuerungs- und Koordinierungsfunktion folgt eine einsatztaktische Weisungsbefugnis gegenüber allen im Rettungsdienst tätigen Einsatzkräften. Somit sind die Träger rettungsdienstlicher Aufgaben funktionell der Kreisleitstelle unterstellt.

Je nach Einsatzlage greifen innerhalb der Leitstelle spezielle Organisations- und Alarmierungsformen bis hin zur personellen Aufstockung und Vollbesetzung aller 13 Leitplätze, so dass auch bei einer hohen Einsatzfrequenz sowohl eine fortlaufende Unterstützung der Einsatzkräfte über Funk als auch andererseits eine unmittelbare Entgegennahme aller eingehenden Notrufe garantiert ist.

Die Leitstelle pflegt einen engen Kontakt zu den Freiwilligen Feuerwehren, deren Leitern sowie dem Kreisbrandmeister und den Hilfsorganisationen.