Vergangenen Mittwoch fand eine kombinierte Fortbildung für Führungskräfte und Führungsassistent*innen sowie alle Atemschutzgeräteträger*innen der Feuerwehr Kerpen statt. In der Regel finden diese zentralen Fortbildungsangebote für ehren- und hauptamtliche Führungskräfte und Führungsassistent*innen zwei Mal pro Jahr statt, um wichtige Neuerungen im Einsatzdienst oder auch detaillierte Nachbesprechungen von Einsätzen durchzuführen.
Bei der letzten Fortbildung waren nun auch alle Atemschutzgeräteträger*innen der Feuerwehr Kerpen eingeladen, da durch einen Kameraden der Feuerwehr Köln ein komplexer Atemschutzeinsatz vor einigen Jahren in Köln vorgestellt wurde. Bei einem Brand eines PKW in einer Tiefgarage in der Silvesternacht 2015/2016 war es zu einem folgenreichen Notfall beim vorgehenden Atemschutztrupp gekommen, bei dem im Anschluss mehrere Einsatzkräfte schwer verletzt ins Krankenhaus transportiert werden mussten.
Durch den Kameraden der Feuerwehr Köln, der Teil des verunfallten Trupps war, wurde sehr eindrucksvoll und detailliert das damalige Geschehen, insbesondere mit Blick auf die dynamische Lageentwicklung, die eingeleiteten Maßnahmen der Feuerwehr sowie den eingetretenen Atemschutznotfall, vorgestellt und erläutert. Der Unfall verdeutlicht, wie schnell es – trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, intensiver Ausbildung und Beachtung der Taktikstandards – durch unvorhersehbare Ereignisse zu einer gefährlichen Notsituation kommen kann. Die anwesenden Einsatzkräfte der Feuerwehr Kerpen konnten viele lehrreiche Informationen für zukünftige Einsatzszenarien gewinnen. Mit insgesamt rund 100 Anwesenden war die Fortbildung sehr gut besucht.
Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Kerpen, Oberbrandrat Oliver Greven, betonte in seiner Begrüßungsansprache die Wichtigkeit von solchen Einsatznachbesprechungen, um für die Zukunft wichtige Erkenntnisse gewinnen und Maßnahmen optimieren zu können. Oliver Greven erläuterte, dass durch die Leitung der Feuerwehr in enger Abstimmung mit den Einheitsführungen der Freiwilligen Feuerwehr seit einigen Monaten bereits Vorplanungen zur zukünftigen Etablierung einer sogenannten „Atemschutz-Notfall-trainierten-Staffel“ – kurz ANTS – stattfinden, um die Sicherheit der eigensetzten Einsatzkräfte bei Unfällen bzw. Notsituationen im Atemschutzeinsatz nochmals zu erhöhen. Hierzu hat auch die Anschaffung von Wärmebildkameras für die Einheiten der Feuerwehr Kerpen in erheblichem Maße beigetragen.
Das erklärte Ziel der Leitung der Feuerwehr sowie auch aller Führungskräfte der Feuerwehr Kerpen ist es, dass alle Einsatzkräfte nach einem Atemschutzeinsatz wohlbehalten wieder zurückkehren. Zeitgleich möchte sich die Feuerwehr Kerpen für den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall bestmöglich einsatztaktisch vorbereiten. Dazu soll die zukünftige ANTS einen wichtigen Beitrag beim Thema Sicherheit liefern.
Unser Einsatz. Ihre Feuerwehr.