Am gestrigen Tag konnte durch den Bürgermeister der Kolpingstadt Kerpen, Dieter Spürck, gemeinsam mit der Leitung der Feuerwehr Kerpen, Andre Haupts und Oliver Greven, die neu etablierte Drohneneinheit der Feuerwehr Kerpen offiziell in den Dienst gestellt werden.
Die neue und hochmodern ausgestattete Drohneneinheit wird bei der Einheit Manheim der Freiwilligen Feuerwehr stationiert sein und durch diese in den Einsatz gebracht und bedient. Daniel Rüdell, Leiter und Fachberater der Drohneneinheit, stellte den Anwesenden die Drohnentechnik ausgiebig vor.
Der offiziellen Indienststellung vorausgegangen waren umfangreiche technische Beschaffungen sowie Ausbildungs- und Schulungsveranstaltungen in den letzten Wochen und Monaten. Dank intensiver Begleitung und Förderung durch den Förderverein der Feuerwehr Manheim e.V. sowie mit Unterstützung des Stadtrates und der Verwaltung der Kolpingstadt Kerpen konnten die finanziellen Mittel zur Anschaffung der hochmodernen Drohnen samt Zubehör sowie die dazu notwendigen technischen Erweiterungen und Umbaumaßnahmen in der Einheit Manheim durchgeführt werden.
Primär dient eine Drohne dazu, der Einsatzleitung der Feuerwehr zur schnellen Erkundung aus der Luft ein übersichtliches und umfangreiches Lagebild an den Einsatzstellen, insbesondere auch in schwer zugänglichen Bereichen, zu liefern. Mit Hilfe dieser Luftaufnahmen kann die Einsatzleitung vor Ort einen schnellen Überblick über das Schadensausmaß, sowohl bei Brandeinsätzen als auch umfangreichen Einsätzen in der technischen Hilfe oder auch Großschadenslagen, erlangen und diese gezielt in die Einsatzmaßnahmen einfließen lassen. Auch beispielsweise im Rahmen von Wald- und Vegetationsbränden können Brandstellen oder Glutnester schnell ausfindig gemacht werden.
Als Fluggeräte kommen zwei Multicopter zum Einsatz. Eine kleine und schnelle Indoor taugliche Drohne und eine leistungsstarke größere Drohne. Die große Einsatzdrohne kann mit Anbaugeräten, wie Scheinwerfer, einer Wärmebildkamera oder einem Lautsprecher, ausgestattet werden und bietet für unterschiedliche Einsatzszenarien vielseitige Möglichkeiten.
Die Technik wird zukünftig durch die Einheit Manheim auf dem dort stationierten Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) mitgeführt und durch ausgebildete Drohnenpilotinnen und -piloten in den Einsatz gebracht. Neben diversen Gegenständen für den sicheren Flugbetrieb und zur schnellen Akkuladung befindet sich auch ein im Heck verbauter Monitor auf dem MTF. Auf diesem können die gestochen scharfen Bilder der hochauflösenden Kamera sowie der Wärmebildkamera dargestellt werden.
In den letzten Wochen konnten schon erste Flüge im Einsatzfall erprobt und Erfahrungen bei einigen Einsatzszenarien gewonnen werden.
Nach Abschluss aller Ausbildungsmaßnahmen stehen der Feuerwehr Kerpen 14 ausgebildete Pilotinnen und Piloten zur Verfügung. Bürgermeister Dieter Spürck dankte der Einheit Manheim für die sehr intensive Arbeit in den letzten Wochen und Monaten und lobte die umfangreichen und professionellen Ausbildungs- und Schulungsmaßnahmen.
Branddirektor Andre Haupts betonte mit Blick auf den Einsatzerfolg die Wichtigkeit einer umfangreichen und bestmöglichen Erkundung und Lagedarstellung für die örtliche Einsatzleitung. Er zeigte sich sehr erfreut darüber, dass mit der Etablierung der neuen Drohneneinheit nicht nur ein innovativer und zukunftsweisender Fortschritt bei der Feuerwehr Kerpen erzielt wurde, sondern dass auch die taktischen Möglichkeiten der Einsatzleitung vor Ort deutlich erweitert werden konnten.