27.08.2019 – Im Notfall kommt der Rettungsdienst – und dann?

Im Rahmen eines in diesem Jahr geplanten gemeinschaftlichen Informationsprogramms, welches durch die Feuerwehr Kerpen gemeinsam mit der Stadtverwaltung Kerpen – Abteilung 22.1 – Senioren, Frau McDaniel-Odendall, angeboten wird, fand heute eine Informationsveranstaltung für Kerpener Senioren auf der Feuer- und Rettungswache statt.

Durch den Abteilungsleiter für Gefahrenabwehr, Personal und Organisation, Brandamtrat Oliver Greven, wurden die Senioren auf der Feuer- und Rettungswache persönlich empfangen. Nach der Begrüßung wurde eine informative Präsentation vorgestellt, bei der Hintergründe zur Arbeit bzw. zum Ablauf eines Rettungsdiensteinsatzes erläutert wurden.

Anschließend hatten die Teilnehmer der Veranstaltung während der Besichtigung der Bereiche Rettungsdienst und Leitstelle die Möglichkeit, einen intensiven Einblick zu erlangen.

Die Mitarbeiter der Rettungswache bzw. der Leitstelle standen für alle Fragen gerne zur Verfügung, sodass die Arbeit und der Einsatzablauf des Rettungsdienstes anschaulich vorgestellt werden konnte.

Die nachfolgenden Informationen sollen dazu dienen, um Hintergründe zu erläutern sowie den Bürgerinnen und Bürgern Handlungsempfehlungen bei einer Inanspruchnahme des Rettungsdienstes der Kolpingstadt Kerpen zu geben. Ziel ist es, für den Einsatzfall bereits vorab grundlegende Informationen vorzuhalten, um im Notfall wichtige Zeit zu sparen.

Der angehängte Vordruck „Kurzübersicht zur Patientengeschichte für den Rettungsdienst/ Notarzt bei einem medizinischen Notfall/ Rettungsdiensteinsatz“ ist auf unserer Homepage als Download in der Rubrik „Service/Downloads“ verfügbar.

Bei einem Notfall kommt der Rettungsdienst – und dann?

Zu rund 11.500 Notfalleinsätzen rückt der Rettungsdienst der Feuerwehr Kerpen im Jahr aus. Über die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 erreicht man die Leitstelle des Rhein-Erft-Kreises, welche an die Feuer- und Rettungswache der Kolpingstadt Kerpen angegliedert ist. Nach einer qualifizierten Notrufabfrage durch die Leitstellendisponenten wird anhand des geschilderten Notfallbildes das örtlich zuständige bzw. nächstgelegene Rettungsmittel alarmiert und zur Einsatzstelle entsandt. Je nach Notfallbild wird zusätzlich zum Rettungswagen ein Notarzt mit dem Notarzteinsatzfahrzeug alarmiert.

Im Rettungsdienst der Kolpingstadt Kerpen sind auf der Feuer- und Rettungswache in Kerpen rund um die Uhr zwei Rettungswagen sowie ein Notarzteinsatzfahrzeug besetzt. Ein dritter Rettungswagen wird werktags im 12-Stunden-Dienst besetzt. Auf den dezentralen Rettungswachen in Blatzheim und Brüggen ist zusätzlich jeweils ein weiterer Rettungswagen rund um die Uhr besetzt, um ein schnelles Eintreffen im gesamten Stadtgebiet im Sinne der Bürgerinnen und Bürger gewährleisten zu können.

Was geschieht nach der Alarmierung des Rettungsdienstes?

Die alarmierten Rettungsmittel fahren schnellstmöglich mit Blaulicht und Martinshorn den Notfallort an und leisten lebensrettende medizinische Maßnahmen, stabilisieren den Gesundheitszustand und transportieren die Patienten anschließend in ein Krankenhaus.

Wie kann man den Rettungsdienst unterstützen?

Schildern Sie während des Notrufes so genau wie möglich das Notfallbild und beantworten Sie möglichst präzise die Fragen des Leitstellendisponenten. Im Notfall wird Ihnen der Leitstellendisponent erste Anweisungen und Hilfestellungen für die Erste Hilfe direkt am Telefon geben. Stellen Sie wenn möglich einen Einweiser vor die Haustür/ an die Straße bzw. bei schwer aufzufindenden Einsatzstellen an einen markanten Wegepunkt. Zeigen Sie den Rettungskräften den schnellsten Weg zum Patienten. Bleiben Sie bei Bedarf am Telefon bis der Rettungsdienst bei Ihnen eingetroffen ist.

Was macht der Rettungsdienst nach der Ankunft?

Durch die Rettungskräfte erfolgt eine genaue Erhebung des aktuellen Gesundheitszustandes des Patienten. Dazu zählen die akute Notfallsituation sowie auch die bisherige Krankheitsgeschichte. Zeitgleich werden Vitalparameter (z.B. Pulsfrequenz, Blutdruck, EKG) erhoben sowie medizinische Maßnahmen eingeleitet. Besonders wichtig für den Notarzt sind Medikationspläne von Dauermedikamenten sowie bisherige Arztbriefe oder Entlassungsbriefe aus dem Krankenhaus, sofern diese vorhanden sind.

Welche Unterlagen sollten vorab bereits zusammengestellt werden?

Da wie beschrieben der Notarzt viele Informationen benötigt, um eine optimale und individuelle Versorgung des Patienten sicherzustellen, ist es ratsam, vorab eine Mappe mit den wichtigsten Unterlagen vorzubereiten und ggf. in Kopie bereitzulegen. Zu den wichtigen Unterlagen gehören bspw.:

  • aktueller Medikationsplan/ einzunehmende Dauermedikamente, sofern vorhanden
  • letzter Arztbrief oder Entlassungsbrief aus dem Krankenhaus, sofern vorhanden
  • ggf. Patientenverfügung bzw. Vorsorgevollmacht
  • ggf. Allergiepass, Schrittmacherausweis o.ä.
  • aktuell gültige Krankenversicherungskarte
  • bei Bedarf weitere Unterlagen des Patienten

Sollte immer eine Tasche für das Krankenhaus gepackt sein?

Grundsätzlich ist es ratsam, insbesondere bei älteren Personen, eine kleine Tasche mit den notwendigsten persönlichen Gegenständen für eine Übernachtung im Krankenhaus vorab gepackt zu haben. Diese kann bspw. im Kleiderschrank aufbewahrt und im Notfall an die Besatzung des Rettungswagens ausgehändigt werden. Die Tasche sollte übliche Hygieneartikel und bequeme Kleidungsstücke beinhalten.

Darf der Patient das Zielkrankenhaus selbst auswählen?

Die Wahl des Zielkrankenhauses wird in erster Linie durch medizinische Gründe beeinflusst. In Abhängigkeit des jeweiligen Krankheitsbildes entscheidet der Notarzt über die erforderliche Fachrichtung und das aufnehmende Krankenhaus. Sofern keine spezielle Fachrichtung notwendig ist und es der Gesundheitszustand des Patienten zulässt, berücksichtigen die Mitarbeiter des Rettungsdienstes gerne den Wunsch des Patienten in ein bestimmtes Krankenhaus zu fahren.

Es obliegt jedoch der Entscheidung des diensthabenden Facharztes des Krankenhauses, ob der Patient aufgenommen werden kann. Sollte das gewünschte Krankenhaus eine Aufnahme ablehnen, erfolgt der Transport des Patienten in das örtlich zuständige, geeignete Krankenhaus. Eine Besonderheit stellt eine mögliche Intensivversorgung des Patienten dar. Dabei wird das Krankenhaus mit dem nächsten freien Intensivbett angefahren.