Bereits im Jahr 2020 wurde bei der Feuerwehr Kerpen die Arbeitsgruppe „Vegetationsbrandbekämpfung“ ins Leben gerufen. Diese setzt sich aus ehrenamtlichen Führungskräften der Freiwilligen Feuerwehr sowie Führungskräften der hauptamtlichen Wache unter Führung von Brandamtmann Ralph Doberschütz zusammen.
Zielsetzung der Arbeitsgruppe war und ist, die einsatztaktische Aufstellung der Feuerwehr Kerpen, die technische Ausstattung der Fahrzeuge und Mannschaften, die Ausbildung von Einsatzkräften sowie die planerische Vorbereitung mittels Einsatzplänen zukunftsorientiert zu ergänzen.
Wie die Medienberichte in den letzten Jahren gezeigt haben, nehmen die Einsatzszenarien von Wald-, Flächen- und Vegetationsbränden zu, sodass dieser Herausforderung entsprechend begegnet werden muss.
Neben der technischen und materiellen Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr mit ergänzender Ausrüstung zur Bekämpfung von Vegetationsbränden, ist die einheitliche und breit gefächerte Ausbildung aller Einsatzkräfte ein zentraler Aspekt, welchen die Arbeitsgruppe fokussiert hat.
Wald-, Flächen- und Vegetationsbrände weisen einige gravierende Unterschiede zum „klassischen“ Brandereignis innerhalb bebauter Flächen auf.
So liegen die Einsatzstellen oft im Außenbereich und sind teilweise nur schwer zu erreichen. Auch ist in den Außenbereichen oft nur eine geringe oder gar keine Löschwasserversorgung in der näheren Umgebung vorzufinden, wodurch gerade im Anfangsstadium der Einsatzmaßnahmen mit einem Ressourcenmangel umgegangen werden muss.
Erschwerend kommen eine je nach Wetterlage sehr schnelle Brandausbreitung sowie die möglichen, großen Dimensionen der Einsatzstellen hinzu.
Um für diese Szenarien noch besser gewappnet zu sein, wurden im Monat März mehrere digitale Grundlagenschulungen per Videokonferenz durch die Arbeitsgruppe angeboten und erfolgreich durchgeführt.
Insgesamt konnten rund 145 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Kerpen in den Besonderheiten beim Umgang mit Wald-, Flächen- und Vegetationsbränden geschult werden. Diese können nun das Erlernte in ihren jeweiligen Einheiten vor Ort als Multiplikatoren weitergeben. Weiterhin wird innerhalb der Einheiten die Thematik durch weitere Schulungen vertieft.
In enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit weiteren Fachämtern der Verwaltung der Kolpingstadt Kerpen sowie allen politischen Fraktionen konnten bereits finanzielle Mittel in den Haushalt eingestellt werden, sodass mit der Beschaffung von ergänzender Ausrüstung für die Vegetationsbrandbekämpfung begonnen und in den nächsten Jahren fortgeführt werden kann.
Derzeit befasst sich die Arbeitsgruppe mit der Erstellung von Einsatzplänen zu einzelnen Waldgebieten, aus denen bspw. Anfahrtspunkte, Löschwasserentnahmestellen sowie geographische Besonderheiten ersichtlich werden.
Das finale Konzept wird sodann auch dem Kreisbrandmeister des Rhein-Erft-Kreises, Peter Fenkl, vorgestellt, sodass die Möglichkeiten der übergreifenden Zusammenarbeit, ähnlich wie dies bereits in anderen Einsatzbereichen im Rhein-Erft-Kreis der Fall ist, zwischen den kommunalen Feuerwehren sowie weiteren Sondereinheiten weiter fokussiert und ergänzt werden kann.
Der Leiter der Feuerwehr Kerpen, Oberbrandrat Andre Haupts, dankt den Mitgliedern des Arbeitskreises für die sehr guten und fundierten Ergebnisse der letzten Monate.
Ein besonderer Dank gilt außerdem Herrn Höhn und Herrn Lehmann vom Amt 40 – Tiefbau und Grünflächen sowie Frau Pal, Frau Steicke und Herrn Habicht vom Amt 17 – Bodenmanagement und Liegenschaften der Stadtverwaltung der Kolpingstadt Kerpen sowie auch dem zuständigen Revierförster für die Mitwirkung im Arbeitskreis.
Oberbrandrat Andre Haupts ergänzt: „Als Feuerwehr der Kolpingstadt Kerpen verfügen wir, Dank der jahrelangen vorbildlichen Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr, den entsprechenden Fachämtern der Stadtverwaltung und allen politischen Gremien, grundsätzlich bereits über eine sehr gute materielle und technische Ausstattung. Die Einsatzbedingungen bei Vegetationsbränden machen jedoch die Beschaffung von zusätzlichen Ausrüstungsgegenständen zur Optimierung im Einsatzfall notwendig. Dazu zählen bspw. spezielle leichte Schutzhelme, spezielle Wasserrucksäcke zur Waldbrandbekämpfung sowie leichtere und flexiblere Schläuche für die Löschmaßnahmen. Diese helfen den Einsatzkräften den Brandherd schneller zu erreichen, um dort schnellstmöglich mit der Brandbekämpfung beginnen zu können.“
Unser Einsatz. Ihre Feuerwehr.