Auf Grund der bestehenden Corona-Schutzverordnungen fand die Übergabe von drei neuen Einsatzfahrzeugen für die Feuerwehr der Kolpingstadt Kerpen in einem sehr begrenzten Rahmen und unter konsequenter Einhaltung der Abstandsregeln und Hygienevorgaben statt.
An der Übergabe haben Vertreter der politischen Fraktionen aus dem Rat der Kolpingstadt Kerpen, Vertreter aus den einzelnen Löschzügen sowie die Leitung der Feuerwehr Kerpen teilgenommen.
Der Bürgermeister der Kolpingstadt Kerpen, Herr Dieter Spürck, freute sich einen neuen Einsatzleitwagen, ein Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug sowie ein Löschgruppenfahrzeug „Katastrophenschutz“ an die Feuerwehr übergeben zu können. Der Leiter der Feuerwehr Kerpen, Oberbrandrat Andre Haupts, sowie die Einheitsführer aus den Löschzügen Horrem und Manheim nahmen die Fahrzeugschlüssel entgegen.
Der Einsatzleitwagen (kurz „ELW“) für den B – Dienst der Feuerwehr Kerpen (Einsatzleiter vom Dienst) ersetzt ein Fahrzeug aus dem Jahr 2004 – welches in 16 Jahren viele Einsätze im gesamten Stadtgebiet wahrgenommen hat.
Der Einsatzleitwagen wird unter der Woche durch Führungskräfte und die Amtsleitung der hauptamtlichen Wache besetzt. An Feiertagen, den Wochenenden sowie auch unterstützend bei Sonderlagen stellt die ehrenamtliche Wehr seit nunmehr 16 Jahren – ohne einen Ausfall – das Personal. Der Einsatzleitwagen wird mit einem Führungsassistenten besetzt und dient dem Dienst habenden Einsatzleiter (B-Dienst) zur Koordination der Einsätze.
Andre Haupts hob diese besondere Leistung des Ehrenamtes nochmals deutlich hervor und führte aus, dass das Führungssystem bei der Feuerwehr Kerpen ein gelebtes Erfolgsmodell zwischen dem Ehren- und Hauptamt ist. 16 Jahre Führungsdienst sind nicht selbstverständlich.
Neben einem leistungsstarken Motor, welcher der neuesten Abgasnorm Euro 6 entspricht, verfügt das neue Fahrzeug über einen Allradantrieb mit entsprechender Bodenfreiheit, um auch bei den zunehmenden Wald- und Vegetationsbränden eingesetzt werden zu können, einer umfangreichen Warn- und Signaleinrichtung sowie einer modernen EDV-Ausstattung zur Einsatzbearbeitung. Fest integriert sind zwei vollwertige PC-/ Funkarbeitsplätze mit einer eingebauten Telefonanlage, so dass auch größere Einsatzlagen bewältigt werden können. Zusätzlich können der Fahrer- und Beifahrersitz gedreht werden, wodurch die Anzahl der möglichen Arbeitsplätze auf vier erhöht wird. Eine fest installierte Fahrzeugmarkise, welche bei Bedarf vollständig geschlossen werden kann, dient im Einsatzfall als Besprechungsraum für die technische Einsatzleitung.
Der neue ELW wird Anfang Juli mit Abschluss der entsprechenden Einweisungen für das Personal in den Dienst gesetzt.
Die Kosten für das Fahrgestell und den Ausbau belaufen sich auf ca. 165.000 €. In die Beladung wurden 2.800 € und in die Funktechnik 5.000 € investiert.
Das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 20 (kurz „HLF 20“) für den Löschzug Horrem ersetzt ein Fahrzeug aus dem Jahr 1994.
Auch dieses Fahrzeug verfügt neben einem Allradantrieb über einen leistungsstarken Euro 6 konformen Motor sowie der neuesten Lichttechnik in LED. Eine verbesserte Umfeldbeleuchtung sowie eine umfangreiche Warn- und Signaltechnik erhöhen zusätzlich die Sicherheit der Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr. Am Heck sind zwei „Ein-Personen-Haspeln“ zur schnellen Entnahme von Schläuchen und Absperrmaterial angebracht.
Die auf dem Dach gelagerten Leitern lassen sich durch die mechanische Entnahmehilfe wesentlich leichter, schneller und vor allem sicherer entnehmen, was einen großen Vorteil bei der Menschenrettung darstellt.
Unter Beachtung der Gewichts- und Raumreserven wurde der Löschwasserbehälter zudem mit 2.200 Litern auf das absolut Mögliche eingebaut.
Die Kosten für das Fahrgestell und den Ausbau belaufen sich auf ca. 336.000 €. Für die Beladung wurden ca. 57.000 € ausgegeben. Die Funkausstattung konnte vom Vorgängerfahrzeug übernommen werden.
Im Löschzug Horrem sind nunmehr zwei HLF 20 stationiert. Das ältere Fahrzeug wird bei Fahrzeugausfällen gesamtstädtisch, d.h. für die gesamte Feuerwehr Kerpen, ab sofort als technische Ausfallreserve dienen.
Beide Fahrzeuge wurden im neuen einheitlichen Design der Feuerwehr Kerpen beklebt.
Das Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz (kurz „LF 20 Kat-S“) wurde vom Bund beschafft und der Kolpingstadt Kerpen zugewiesen. Die Zuweisung erfolgte u.a., da sich mehrere ehrenamtliche Einheiten aus Kerpen schon seit vielen Jahren für Landes- und Katastrophenschutzkonzept zur Verfügung stellen. Der neue Fahrzeugtyp, welcher speziell für die Löschwasserförderung über lange Wegestrecke (von bis zu 600 m) konzipiert ist, wurde bis dato noch nicht bei der Feuerwehr Kerpen vorgehalten. In Abstimmung mit den Einheitsführern der Freiwilligen Feuerwehr Kerpen wird das Fahrzeug beim Löschzug Manheim stationiert und zukünftig gesamtstädtisch verstärkt bei Wald- und Vegetationsbränden eingesetzt werden.
Für die schnelle Schlauchverlegung sind im heckseitigen Geräteraum 15 B-Schläuche mit einer Gesamtlänge von 300 m in sogenannten Buchten verlegt, die während der Fahrt mit wenig Personal verlegt werden können. Neben der im Fahrzeug fest verbauten Feuerlöschkreiselpumpe wird ebenfalls eine Tragkraftspritze mitgeführt. Mit dieser kann u.a. die Löschwasserentnahme aus offenen Gewässern erfolgen. Durch einen Allradantrieb mit entsprechender Bodenfreiheit kann das Fahrzeug auch in unwegsames Gelände vordringen.
Die Anschaffungskosten wurden komplett vom Bund getragen – der Gesamtauftrag des Bundes umfasste 269 Fahrzeuge.
Bürgermeister Dieter Spürck betonte, dass es einmal mehr der konstruktiven Zusammenarbeit der politischen Gremien und der zuständigen Fachabteilung des Amtes 13 zu verdanken ist, dass die Feuerwehr der Kolpingstadt Kerpen weiterhin mit den erforderlichen und leistungsstarken Einsatzfahrzeugen ausgestattet wird. Dieter Spürck lobte auch, dass die technische Ausstattung der Feuerwehr Kerpen seit vielen Jahren in einem offenen Dialog zwischen dem zuständigen Hauptamt, der ehrenamtlichen Feuerwehr und allen Ratsfraktionen gepflegt wird. Als Beispiel fügte er an, dass die technische Ausgestaltung des neuen Einsatzleitwagens in einer Arbeitsgruppe entwickelt wurde. Gleichzeitig wird seitens der Feuerwehr konsequent darauf geachtet, dass im Rahmen der Haushaltskonsolidierung nur wichtige Beschaffungen erfolgen.
All diese Maßnahmen dienen dem Wohle aller Bürgerinnen und Bürgern der Kolpingstadt Kerpen.
Im Anschluss übergab Bürgermeister Dieter Spürck die Fahrzeugschlüssel der Einsatzfahrzeuge. Der Leiter der Feuerwehr, Oberbrandrat Andre Haupts, nahm den Schlüssel für den Einsatzleitwagen entgegen. Für das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug Horrem nahm der stellvertretende Einheitsführer, Michael Mörchel-Zander, sowie für das Löschgruppenfahrzeug „Katastrophenschutz“ Manheim der Einheitsführer, Peter Krauß, die Schlüssel entgegen. Der Leiter der Feuerwehr Kerpen, Oberbrandrat Andre Haupts, freute sich sehr, dass wieder drei moderne und auf dem aktuellen Stand der Technik konzipierte Fahrzeuge bei der Feuerwehr Kerpen in Dienst gestellt werden konnten und bedankte sich stellvertretend für die gesamte Feuerwehr Kerpen beim Bürgermeister sowie vor allem bei den politischen Fraktionen für die jederzeitige gute Unterstützung sowie die vertrauensvolle Zusammenarbeit.