Friedrich Löhr bildete mit dem Jugendleiter der Freiwilligen Feuerwehr der Kolpingstadt Kerpen, Rene Altendorf, dem Jugendwart des Löschzuges Kerpen, Torsten Schwarz, und weiteren Mitgliedern der Feuerwehr ein Team, welches dann gemeinsam in mehreren Sitzungen ein umfangreiches und interessantes Programm erarbeitet hatte. Als Dolmetscher konnte Marian Siegmüller aus Horrem mit polnischen Wurzeln verpflichtet werden, der seit fast 50 Jahren in Deutschland lebt.
Schon am Abend des Ankunftstages begann das Programm mit einem gemeinsamen Besuch des Stadtfestes in Kerpen. Am nächsten Tag wurde gemeinsam mit den Mitgliedern des Löschzuges Blatzheim das Schützenfest besucht. In voller Uniform marschierten die polnischen Gäste mit dem Festzug durch den Stadtteil.
Am folgenden Tag wurden die polnische Delegation vom Leiter der Feuerwehr der Kolpingstadt Kerpen, Wolfgang Grass, und seinem Stellvertreter Andre Haupts in der Feuerwache in Kerpen empfangen. Nach der Begrüßung und einem Vortrag über die Aufgaben der Feuerwehr wurde die Kreisleitstelle besichtigt. Es folgten der Besuch der Zentralwerkstatt und der Fahrzeughallen, wo alle vorhandenen Einsatzfahrzeuge von innen und außen besichtigt werden konnten.
Von dort ging es weiter ins Rathaus, wo die Gruppe in Begleitung der Führungskräfte der Kerpener Feuerwehr vom Bürgermeister der Kolpingstadt Kerpen, Dieter Spürck, begrüßt wurde. Er freute sich, dass er die Mitglieder der Jugendfeuerwehr aus der Partnerstadt Oswiecim mit ihren Begleitern im Rathaus willkommen heißen durfte und führte aus, dass es gerade in einer Zeit, in der Europa vor großen Herausforderungen steht, wichtig sei, dass die Begegnungen an der Basis funktionieren. Die Städtepartnerschaften seien der Grundstock der europäischen Bewegung und müssten gepflegt werden.
Ein weiterer Höhepunkt des Aufenthalts war der Besuch des Fliegerhorstes Nörvenich am folgenden Tag. Dort wurden die Gäste zunächst über die Aufgaben des Geschwaders informiert bevor eine Besichtigung eines Eurofighters, der Fahrzeuge der Flughafenfeuerwehr, des Geländes des Fliegerhorstes und des SAR-Rettungshubschraubers folgten.
Der nächste Tag stand ganz unter dem Aspekt des Tagebaus Hambach, wo ebenfalls die Besichtigung der Werkfeuerwehr erfolgte. Der Leiter der Werkfeuerwehr erläuterte der Gruppe den vorhandenen Fahrzeugpark und erzählte von der Vielseitigkeit der Einsätze der Feuerwehr im und um den Tagebau. Im Anschluss wurde eine Befahrung des Tagebaus mit einem geländegängigen Fahrzeug bis zur siebten Sohle, die auf Seite der Förderung begann und auf der Seite der Rekultivierung endete, durchgeführt. Auch dies war für alle Teilnehmer/innen ein besonderes Erlebnis.
Am nächsten Tag standen Kultur und Geschichte auf dem Programm. Im Rahmen einer Fahrt nach Köln erfolgte die Besichtigung des Doms. Zu Fuß ging es weiter über die Museums- und Kulturmeile mit dem „Pflaster aus der Römerzeit“ zum Rheinufer, durch die Altstadt zum Gürzenich und zum Historischen Rathaus, wo eine aus Polen stammende Mitarbeiterin spontan noch eine Führung anbot. Nach einer Stärkung in einem typischen Brauhaus ging es zurück nach Kerpen.
Dort stand eine gemeinsame feuerwehrtechnische Übung an. Beobachter waren der Leiter der Feuerwehr Kerpen, Wolfgang Grass, sowie einige Löschzugführer. Die Übung endete mit einem Grillfest, bei dem auch die Gastgeschenke ausgetauscht wurden. Jeder Gast aus Oswiecim erhielt von Wolfgang Grass und Friedrich Löhr eine Floriansfigur mit Erinnerungsplakette. Der Kommandant der Oswiecimer Feuerwehr, Krzysztof Kasperek, erhielt zusätzlich für die Feuerwache eine Bronzeplatte mit dem Schutzpatron der Feuerwehr.
Die Kosten für den Aufenthalt der Gäste aus Polen wurden von der Kolpingstadt Kerpen übernommen, konnten aber Dank eines Zuschusses des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW), welches Jugendbegegnungen zwischen Polen und Deutschland großzügig unterstützt, und durch eine Prämie, die die Stadt Kerpen auf Grund der Teilnahme am Wettbewerb zum „Richeza-Preis 2016“ für herausragende Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung vom Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen erhielt, nahezu vollständig gedeckt werden.