08.03.2016 – Bericht der Jahreshauptversammlung am 05.03.2016

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Begonnen hatte die Veranstaltung mit einem besonderen musikalischen Auftakt. Die Blatzheimer „Highlanders Pipe-Band“ unter der Leitung von Peter Oepen, der ebenfalls Mitglied im Löschzug Blatzheim ist, spielte für die Kameradinnen und Kameraden einige Lieder auf ihren Dudelsäcken.

Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister wurde eine Gedenkminute für die im letzten Jahr verstorbenen Feuerwehrkameraden Fred Weinstock, Peter Hubert Fußel, Josef Rick, Bernd Schapmann, Clemens Kaiser, Adolf Beck, Manfred Liebler, Johann Münch, Peter Köllen und Peter Schimanda eingelegt.

Zum ersten Mal in seiner noch jungen Amtszeit konnte Herr Spürck verdiente Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden für ihre langjährige und teilweise aufopferungsvolle Tätigkeit mit den Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold (für 35 Jahre) und Silber (für 25 Jahre) des Landes Nordrhein-Westfalen auszeichnen.

Weiterhin wurden sieben Kameraden für 40 Jahre, ein Kamerad für 50 Jahre sowie vier Kameraden sogar für 60 Jahre treuer Mitgliedschaft in der Feuerwehr Kerpen geehrt.

Für diese jahrzehntelange Treue bedankte sich der Bürgermeister auf das Allerherzlichste, denn eine derart lange Bindung an ein Ehrenamt ist ganz sicher in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich, wie Herr Spürck betonte.

Neben den Ehrungen betrachtete der Bürgermeister in seiner Rede nochmals das vergangene Jahr und sagte, dass dieses von außerordentlich komplexen Einsatzlagen geprägt war, auf die der Leiter der Feuerwehr im weiteren Verlauf in seiner Ansprache noch genauer einging.

Nicht nur Brände, sondern auch zahlreiche Verkehrsunfälle begleiteten den Einsatzalltag sowohl der freiwilligen als auch der hauptamtlichen Einsatzkräfte. Besonders häufig kam es in der Baustelle auf der BAB 4 zwischen dem Kreuz Kerpen und der Anschlussstelle Elsdorf zu Unfällen unterschiedlicher Schweregrade. Insgesamt bleibt festzustellen, sagte Herr Spürck, dass stets neue und leider bisweilen auch belastende Herausforderungen im Einsatzgeschehen zu verzeichnen sind. Herr Spürck zeigte sich stolz und dankbar, dass sich die Feuerwehr der Kolpingstadt Kerpen auf hochprofessionelle Art und Weise und mit großem Engagement für die Sicherheit der Kerpener Bürgerinnen und Bürger einsetzt. Die hervorragende Zusammenarbeit, gerade zwischen Ehrenamt und Hauptamt, jedoch genauso zwischen Feuerwehr und Politik ist Ansporn für alle Beteiligten.

Abschließend wünschte der Bürgermeister den Kameradinnen und Kameraden, dass Sie allzeit gesund aus den Einsätzen zurückkommen.

Im Anschluss an die Rede des Bürgermeisters betrat der Leiter der Feuerwehr Kerpen, Herr Leitender Branddirektor Wolfgang Graß, die Bühne.

Herr Graß sagte, dass das Jahr 2015 rückblickend betrachtet, eines der schwierigsten Jahre in seiner nunmehr fast 18-jährigen Tätigkeit als Leiter der Feuerwehr Kerpen war. Dies begründete sich nicht nur in mehreren komplexen und langwierigen Stabslagen, sondern beispielsweise auch in dem plötzlichen Tod des stellvertretenden Leiters der Feuerwehr, Herr Manfred Liebler.

Die erste große Herausforderung des Jahres 2015 begann bereits Anfang Februar mit einer Ankündigung, dass im Juni der „Tag der Bundeswehr“, neben vielen anderen bundesweiten Standorten, auch auf dem Fliegerhorst Nörvenich stattfinden soll und die Stadt Kerpen gebeten wird, die Planungen in verschiedenen Arbeitsgruppen – insbesondere im Bereich der Gefahrenabwehr – zu begleiten. Nach den tragischen Ereignissen bei der Love Parade in Duisburg ist die Planung einer Großveranstaltung sehr viel umfangreicher geworden, um einen höchstmöglichen Schutz der Besucher zu gewährleisten, so dass die kurze Planungszeit von knapp vier Monaten zu einem enormen Kraftakt für alle Beteiligten wurde.

Herr Graß erläuterte, dass durch die zielgerichtete Zusammenarbeit und das freundschaftliche Verhältnis, welches sich infolge der zahlreichen Besprechungen insbesondere zwischen den Vertretern der Bundeswehr, der Kreispolizeibehörde Düren und den Führungskräften der Feuerwehr Kerpen ergeben hatte, der knappe Zeitplan letztendlich eingehalten werden konnte.

Und das Resultat aller Anstrengungen war ein „Tag der Bundeswehr“ mit vielen Besuchern und vielen Highlights, der ohne Zwischenfälle verlief. Wie der Leiter der Feuerwehr darstellte, war das auch ein Verdienst der Kerpener Löschzüge, die maßgeblich dazu beigetragen haben, die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr in den umliegenden Bereichen des Fliegerhorstes sowie den Zufahrten und Parkplätzen sicherzustellen.

Im Mai 2015 konnte die Jugendfeuerwehr in einer hervorragend organisierten Großübung ihr Können unter Beweis stellen. Unter Beteiligung des Technischen Hilfswerkes und eines Rettungshubschraubers der Bundeswehr wurde unter realistischen Bedingungen eine Brandbekämpfung und Menschenrettung in der Grundschule Buir geübt. Den Jugendwarten, die im Vorfeld das Drehbuch ausgearbeitet hatten und durch viel Engagement die Jugendarbeit und damit das wichtigste Fundament der Nachwuchsarbeit der Feuerwehr betreiben, dankte Herr Graß ganz besonders.

Am 17. Juli verstarb dann plötzlich und unerwartet der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Kerpen, Manfred Liebler. Trotz seiner schweren Erkrankung war die Zuversicht in den Reihen der Feuerwehr groß, dass er nach seiner Genesung wieder zur Verfügung stehen wird. Doch dazu kam es leider nicht und die traurige Nachricht von seinem Tod schockierte die Angehörigen der Feuerwehr Kerpen. Die große Anteilnahme bei seiner Beerdigung, die auch weit über die Stadtgrenzen hinausging, war beeindruckend und hat gezeigt, welch hohen Stellenwert Manfred Liebler nicht nur in der Kerpener Wehr hatte.

Ende Juli begann dann die längste und eine der umfangreichsten Stabslagen der Kolpingstadt Kerpen. Auf Grund der sich krisenhaft zuspitzenden Flüchtlingszahlen musste die Kolpingstadt Kerpen innerhalb von 48 Stunden eine Notunterkunft zur Unterbringung von 150 Personen einrichten. Im Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) wurde unter Beteiligung der erforderlichen Fachämter alles Notwendige vorbereitet. Auf Grund der Tatsache, dass Kerpen und Bergheim als einwohnerstärkste Kommunen im Kreis die erste Zuteilung von Flüchtlingen erfuhren, konnte auf keinerlei Erfahrungswerte zur Einrichtung einer Notunterkunft zurückgegriffen werden, so dass sämtliche Planungen kurzfristig in „Eigenregie“ durchgeführt werden mussten.

Der Stab außergewöhnliche Ereignisse, unterstützt durch die ehrenamtlichen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr, die dazu beigetragen haben, den Regeldienst aufrecht zu erhalten und die Durchhaltefähigkeit zu erhöhen, hat sich erneut bewährt und seine hohe Leistungsfähigkeit bewiesen, wie Herr Graß ausführte.

Nachdem die Aufgabe zur Einrichtung der Notunterkunft im Schulzentrum Horrem/ Sindorf erfolgreich bewältigt worden war, stand jedoch bereits die nächste Herausforderung bevor. In Amtshilfe für das Land NRW galt es innerhalb von 24 Stunden leerstehende Wohnbereiche der Boelcke-Kaserne zur Aufnahme von 300 Flüchtlingen herzurichten und deren Versorgung sicherzustellen.

Hierbei zahlte sich nun erneut das hervorragende Verhältnis zur Bundeswehr aus, so dass die Stadt Kerpen und das Geschwader Hand in Hand diesen Kraftakt gemeinsam in kürzester Zeit vollbringen konnten. Der Leiter der Feuerwehr betonte, dass auch bei diesen Lagen – sei es bei der Einrichtung der Notunterkunft im Schulzentrum Horrem/ Sindorf, bei der Herrichtung der Boelcke-Kaserne oder dem Aufnahmeprozess der Flüchtlinge – auf die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr immer Verlass war, so dass gemeinsam den von Krieg und Gewalt bedrohten Menschen eine sichere und menschenwürdige Unterbringung in unserem Land ermöglicht werden konnte.

Zurückblickend auf das vergangene Jahr wurde im Rettungsdienst und Brandschutz die beachtliche Anzahl von 12.164 Einsätzen durchgeführt. (10.781 Einsätze entfielen dabei auf den Rettungsdienst, 1.006 Einsätze auf den Brandschutz und die technische Hilfeleistung und 377 Einsätze wurden im Rahmen des technischen Notdienstes durchgeführt. Während ein Großteil der Betroffenen gerettet werden konnte, kam für vier Personen, die bei Verkehrsunfällen bzw. Hilfeleistungseinsätzen ums Leben kamen, leider jede Hilfe zu spät.

An überörtlichen Hilfen im Brandschutz waren im vergangenen Jahr 14 Einsätze zu verzeichnen.

Seinen ganz besonderen Dank richtete der Leiter der Feuerwehr an diesem Abend an seinen Stellvertreter Hans Burtscheid, der zum 01.04.2016 aus Altergründen aus der Wehrleitung ausscheiden wird. Mit dem größten Respekt vor dieser langjährigen, ehrenamtlichen Leistung von Hans Burtscheid sprach Herr Graß auch den Dank aller Kameradinnen und Kameraden und des Bürgermeisters für seine zahlreichen Verdienste um die Feuerwehr Kerpen aus.

Die große Lücke, die Hans Burtscheid und Manfred Liebler hinterlassen, gilt es natürlich nach zu besetzen und so freute sich der Leiter der Feuerwehr, dass mit Björn Schmitz und Andre Haupts zwei junge und motivierte neue Stellvertreter in der Wehrleitung zur Verfügung stehen, die die gemeinsame, erfolgreiche Arbeit fortsetzen.

Nicht unerwähnt ließ Herr Graß selbstverständlich den Wechsel in der Verwaltungsspitze der Kolpingstadt Kerpen. Nach elf langen Jahren, die von Beginn an durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit geprägt waren, übergab Marlies Sieburg das Bürgermeisteramt im Oktober an ihren Nachfolger Dieter Spürck. Am letzten Tag ihrer Amtszeit wurde Marlies Sieburg im Kreis der Führungskräfte der Feuerwehr gebührend verabschiedet. Im Namen der gesamten Feuerwehr sprach Herr Graß der ehemaligen Bürgermeisterin nochmals für ihre zahlreichen Verdienste und ihre enge Verbundenheit seinen Dank aus. 

Am Ende seiner Rede bedankte sich der Leiter der Feuerwehr bei den ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und –männern für die unzähligen Stunden geleisteter Arbeit und für das Verständnis ihrer Familien – verbunden mit der Hoffnung, dass auch in diesem Jahr wieder alle Kräfte gesund von den Einsätzen zurückkehren. 

Im Anschluss folgten die Ehrungen, Beförderungen und Ernennungen der Kameradinnen und Kameraden.

Eine ganz besondere Überraschung konnte am Ende des offiziellen Teils noch durch Hans Burtscheid verkündet werden. Der Leiter der Feuerwehr Kerpen, Wolfgang Graß, sowie der stellvertretende Leiter des Amtes für Feuerschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz der Kolpingstadt Kerpen, Friedhelm Weiler, der leider krankheitsbedingt fehlte, wurden durch den stellvertretenden Kreisbrandmeister Peter Berg für ihre besonderen Verdienste im Feuerwehrwesen mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet.

Herr Graß, der sichtlich überrascht war, betonte, dass diese Auszeichnung ein Verdienst der gesamten Feuerwehr Kerpen ist und dass er dankbar ist, mit solch einer tollen Truppe seit vielen Jahren zusammenarbeiten zu dürfen. 

Übersicht der geehrten Personen:

Name

Vorname

Einheit

60 Jahre

 

 

Bellone

Ferdinand

LZ Manheim

Brabender

Wilhelm

LZ Sindorf

Klingenmaier

Franz

LZ Blatzheim

Tappert

Johannes

LZ Sindorf

50 Jahre

 

 

Schnitzler

Hans-Jürgen

LZ Türnich/ Balkhausen

40 Jahre

 

 

Burtscheid

Hans

LZ Blatzheim

Döring

Gerhard

LZ Manheim

Emanns

Hans

LZ Buir

Janßen

Franz-Josef

LZ Buir

Janßen

Jürgen

LZ Buir

Rudolf

Anton

LG Götzenkirchen

Zorn, Dr.

Martin

LZ Horrem

35 Jahre

 

 

Ensel

Norbert

Hauptwache

Fiedler

Jürgen

LZ Brüggen

Lehmann

Thomas

LZ Buir

Nowak

Ralf

LZ Kerpen

Schwarz

Wolfgang

LZ Brüggen

Wendlandt

Arno

Hauptwache

25 Jahre

 

 

Abels

Daniela

LG Götzenkirchen

Bartzen

Sven

LZ Horrem

Doberschütz

Ralph

Hauptwache

Eßer

Sven

LZ Manheim

Klein

Bettina

LG Götzenkirchen

Löffler

Mirko

LG Götzenkirchen

Soldan

Thorsten

LZ Horrem

Wendling

Kai

LZ Horrem

 

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